Was sollte beim Kauf von Sonnenschutzkleidung für Babys und Kleinkinder beachtet werden?
Den besten und nachhaltigsten Schutz vor Sonne erhält man durch Schatten und Kleidung. Grundsätzlich schütz jedes Kleidungsstück vor schädlich UV-Strahlung, je dichter das Material gewebt und je satter die Farbe ist, desto besser. Steht ein Bade- oder Urlaubstag im Wasser auf dem Programm, kommt normale Kleidung als UV-Schutz allerdings schnell an ihre Grenzen und eigene Sonnenschutzkleidung bzw. UV-Schutzkleidung ist gefordert.
UV-Schutzkleidung ist aus speziellen, sehr feinen und dicht gewebten High-Tech-Fasern gefertigt und gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Neben dem eigentlichen Sonnenschutz bietet die High-Tech-Kleidung weiter Vorteile: sie trocknet schnell, was unsere Kleinen nicht frieren lässt und das dichte Gewebe kann vor kleinen Verletzungen oder sogar vor Quallen oder Nesseln schützen.
Doch was ist bei Kauf eines UV-Schutzanzuges für ein Baby oder Kleinkind zu beachten? Als Mama einer kleinen Tochter sind für mich vor allem drei Punkte wesentlich:
- der Sonnenschutzanzug muss zuverlässig und sicher vor UV-Strahlung schützen,
- die Sonnenschutzkleidung muss bequem und einfach und an- und ausziehbar sein und
- das Preis-Leistungs-Verhältnis muss stimmen.
In der Folge möchte ich auf diese drei Punkte näher eingehen.
Schutz vor UV-Strahlung – Welcher UPF-Wert für Babys und Kleinkinder?
Was bei der Sonnencreme der Lichtschutzfaktor (LSF) ist, ist bei Bekleidung der Ultraviolet Protection Factor (UPF). Auch hier multipliziert sich die Eigenschutzzeit der Haut, also jene Zeit die man ungeschützt ungefährdet in der Sonne sein kann, um den angegebenen Sonnenschutzfaktor. Fast alle gängigen Sonnenschutzanzüge für Kinder weisen einen UPF von 50+ auf, was bei empfindlicher Kinderhaut jedenfalls notwendig ist. Zum Vergleich weist ein gewöhnliches Baumwollshirt in der Regel einen Sonnenschutzfaktor von 8 auf, wird das Shirt nass sinkt der Wert noch weiter nach unten.
Zu beachten ist, dass unterschiedliche Testverfahren angewendet werden, um den UPF-Wert bei UV-Schutzkleidung zu bestimmen:
- Australisch-Neuseeländischer Standard (AS/NZW 4399): Hierbei werden die Textilien nur im Neuzustand getestet. Der zertifizierte Schutzfaktor verliert dabei grundsätzlich seine Gültigkeit, sobald die Kleidung getragen, gewaschen oder gedehnt wird.
- Europäischer Standard (EN13758): Auch hier werden die Textilien nur im Neuzustand getestet.
- UV-Standard 801: In diesem Testverfahren werden die Textilien nicht nur im Neuzustand, sondern auch in nassem, gedehntem und gewaschenem Zustand getestet.
Der am besten und unter den realsten Bedingungen getestete Standard ist demnach der UV-Standard 801. Meiner Erfahrung nach gibt es in den kleinen Größen von Baby- und Kleinkindkleidung allerdings meist nur Sonnenschutzkleidung die nach dem europäischen Standard (EN13758) getestet wurde. Wir haben damit auch sehr gute Erfahrungen gemacht und unsere Tochter wurde durch die Schutzkleidung immer ausreichend gut geschützt.
Tragekomfort und bequemes An- und Ausziehen von UV-Schutzkleidung
Damit ein Kleinkind seinen Sonnenschutzanzug gerne trägt ist es unerlässlich, dass dieser aus einem weichen angenehmen Stoff gefertigt ist und nicht drückt, ziept oder kratzt. Der Anzug sollte gut passen, nicht zu eng sein, aber auch nicht allzu groß gekauft werden, da der Anzug im nassen Zustand noch etwas lockerer werden kann.
Wie immer gilt, je weniger Kinderhaut direkt mit der Sonne in Berührung kommt, desto niedriger ist das Risiko eines gefährlichen Sonnenbrandes. Ich habe deshalb immer einen Anzug mit langen Armen und Beinen und einen zweiten mit ellbogenlagen Armen und knielangen Beinen gewählt und habe diese je nach Tageszeit und Badedauer abwechseln eingesetzt. Da unsere Kleine die Anzüge im Urlaub fast den ganzen Tag getragen hat, also auch beim Sandspielen und Co, war es mir wichtig, immer einen trockenen Anzug zum Wechseln dabeizuhaben. Da das Material sehr schnell in der Sonne trocknet sind zwei Garnituren zum Wechseln im Normalfall ausreichend.
Da wären wir schon beim nächsten Thema. Insbesondere bei Babys und kleinen Kindern ist es besonders wichtig, dass der Anzug einfach und schnell an- und ausziehbar ist. Für die ganz Kleinen, die noch (Schwimm)Windeln tragen, sind Anzüge mit Druckknöpfen in den Beininnennähten oder Zweiteiler besonders praktisch, so ist eine Windel ruckzuck und unkompliziert gewechselt. Auch auf einen Zippverschluss um ein bequemes An- und Ausziehen über den Kopf zu ermöglichen solltest du achten. Einteilige Sonnenschutzanzüge haben eigentlich immer einen Zippverschluss, je nach Modell vorne oder hinten. Bei zweiteiligen Sonnenschutzanzügen oder Schwimmshirts solltest du verstärkt darauf achten, hier gibt es auch immer wieder Oberteile ohne Verschluss. Im trockenen Zustand ist das Anziehen für gewöhnlich kein Problem, nass kann das jedoch schwierig und unangenehm für das Kind werden.
Eine wichtige Stelle die auch im Wasser nicht vergessen werden darf, ist der Kopf. Kleinkinder und Babys sollten immer eine geeignete wasserfeste bzw. schnelltrocknende Kappe oder Hut tragen, der den empfindlichen Kinderkopf und Kindernacken auch im Wasser vor direkter Sonneneinstrahlung schützt.
Preis-Leistungs-Verhältnis von Sonnenschutzkleidung
Gerade wenn es um Urlaub geht, ist das Familienbudget oft schon stark strapaziert, weshalb es besonders wichtig ist, dass der Sonnenschutzanzug nicht nur zuverlässig, sicher und bequem ist, sondern auch das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Mir ist dabei wichtig, dass die UV-Schutzkleidung so hochwertig hergestellt ist, dass diese auch noch an ein weiteres Kind weitergegeben werden kann, aber trotzdem in das Haushaltsbudget einer Durchschnittsfamilie passt.
Unter Beachtung dieser drei wesentlichen Punkte haben wir folgende Sonnenschutzanzüge getestet und für empfehlenswert befunden: