Kindersonnenschutz – Tipps wie du deine Liebsten vor der Sonne schützt
Der Winter ist vorbei und immer häufiger werdender Sonnenschein gibt Kraft, fördert das Energielevel, Groß und Klein fühlen sich wohl und haben gute Laune. Damit es nach dem Sonnenspaß keine böse Überraschung gibt, ist es jedoch unerlässlich gewisse Schutzmaßnahmen einzuhalten.
Kinder unter 2 Jahren sollten keinesfalls in die direkte Sonne. Als Mama versuche ich stets darauf zu achten, dass meine Tochter im Schatten spielt und eine angemessene Sonnenschutzkleidung trägt – bei einem 2jährigen Wirbelwind nicht immer ganz einfach. Den besten und angenehmsten Schatten spendet natürlich immer ein Baum oder Dach, ist dieses nicht vorhanden, haben wir – insbesondere bei Ausflügen an den Strand – gerne unsere Strandmuschel dabei. Diese ist schnell aufzubauen, spendet von mehreren Seiten gleichzeitig Schatten und wird von den Kindern auch gerne als Spielhaus oder Versteck genutzt.
Trotz Schatten und angemessener Kleidung ist es allerdings oft unerlässlich, zumindest an ungeschützten Hautstellen wie Gesicht, Füßen und Händen zusätzlich Sonnencreme zu verwenden. Ich habe mir vor dem ersten Sommer mit meiner kleinen Tochter viele Gedanken darüber gemacht, welche Sonnencreme die passende ist, Kinderärzte und Hautärzte gefragt und selbst recherchiert.
Vor allem im ersten Lebensjahr sollten wegen der empfindlichen Babyhaut so weit wie möglich auf Sonnenschutzcreme verzichtet werden. Da meine Tochter im ersten Sommer noch nicht gelaufen ist, klappte das bei uns ganz gut und ich konnte durch eine ausreichende Beschattung weitgehend auf Sonnencremes verzichten. Sobald sie mobil wurde, musste für den Rundumschutz jedoch auch ein passender Sonnenschutz für die Haut her. Hierbei gibt eine Vielzahl von speziell für Kinder geeignete Sonnenschutzmitteln. Die für mich wichtigsten Punkte die ein Sonnenschutz aufweisen sollte, sowie die wesentlichen Unterschiede der am Markt angebotenen Produkte, möchte ich kurz zusammenfassen:
Mineralischer oder chemischer Sonnenschutz? Was ist für Babys und Kleinkinder besser?
Grundsätzlich unterscheidet man Sonnenschutzmittel mit mineralischem oder chemischem Schutzfilter.
Chemische Filter beinhalten in der Regel Stoffe, die in die oberen Hautschichten einziehen und die UV-Strahlen in Wärme umwandeln. Meinen Recherchen zufolge können Sonnenschutzprodukte mit chemischem Filter bei Babys und Kleinkindern häufiger Allergien auslösen oder sogar hormonell wirksame Stoffe beinhalten, die sich auf den Hormonhaushalt auswirken können. Ein Vorteil ist, dass sie im Vergleich zu mineralischen Sonnencremes, leicht zu verstreichen sind und keinen weißen Film hinterlassen.
Mineralische Schutzfilter dringen nicht in die Haut ein, sondern bilden einen Schutzfilm und reflektieren die UV-Strahlen, sodass sie erst gar nicht in die Haut eindringen können. Sonnenschutzmittel mit mineralischen Inhaltsstoffen wie Titandioxid und Zinkoxid hinterlassen einen weißen Film auf der Haut und sind schwieriger zu verteilen. Um den Weiß-Effekt zu reduzieren, werden in vielen Sonnenschutzmitteln Titandioxid und Zinkoxid in Nanopartikel-Größe eingesetzt. Diese sind jedoch umstritten, da die Partikel so klein sind, dass sie möglicherweise in die menschlichen Zellen eindringen können und ihre Wirkungsweise wohl noch nicht abschließend erforscht ist. Ich persönlich versuche Sonnschutzmittel mit Nanopartikel zu vermeiden und lasse Produkte mit Inhaltsstoffen die ein „Nano“ enthalten im Regal stehen. Praktisch an Sonnencremes mit mineralischem Filter finde ich außerdem, dass diese sofort wirken und nicht erst nach einer gewissen Einwirkzeit (wie beim chemischen Filter) ihre Wirkung entfalten. Darüber hinaus hat man bei Kindern durch den weißen Film den Vorteil, dass man sicher gehen kann, keine Hautstelle vergessen zu haben. Bei sehr aktiven, lebhaften Kindern kann das eincremen – gerade bei großer Vorfreude auf den bestehenden Badetag – ja durchaus eine Herausforderung sein und als Mama (oder Papa) kann man so beruhigt sein, alle Stellen erwischt zu haben.
Der passende Lichtschutzfaktor für die Kleinsten
Der Lichtschutzfaktor (kurz LFS) gibt an, um welchen Faktor sich der individuelle Eigenschutz der Haut durch Sonnencremes, Sonnensprays und ähnliches verlängert. Eine Rolle dabei spielen der Hauttyp und die Stärke der Sonneneinstrahlung.
Hellere Hauttypen haben eine kürzere Eigenschutzzeit und brauchen im Vergleich zu dunkleren Hauttypen besonders starken Schutz vor der Sonne. Kinderhaut produziert – unabhängig vom Hauttyp – noch zu wenig Melanin um einen ausreichenden Eigenschutz der Haut sicherzustellen, weshalb die meisten Kinder- und Hautärzte für Babys und Kleinkinder generell immer Produkte mit einem hohen Lichtschutzfaktor, also 50 oder 50+ empfehlen. Der Eigenschutz baut sich dann langsam ab dem zweiten Lebensjahr auf, weshalb ältere Kinder, insbesondere jene die keine ganz hellen Hauttypen sind, in der Regel auch mit Lichtschutzfaktor 30 gut geschützt sind.
Sonstige Faktoren – was du bei Sonnenschutz sonst noch beachten solltest
Bei Sonnenschutzmittel sollte man nicht zu sparsam sein und die Creme oder den Spray großzügig auftragen und regelmäßig nachcremen. Grundsätzlich sollten Kinder, egal ob die Sonnencreme wasserfest oder nicht wasserfest ist, nach jedem Baden neu eingecremt werden. “Wasserfest” bedeutet nämlich nicht, dass der Sonnenschutz nach mehrmaligem Baden und Abtrocknen noch in voller Höhe besteht, sondern nur, dass nach zweimal 20 Minuten Baden noch die Hälfte des UV-Schutzes gewährleistet ist.
Ein Kind lässt sich meist nur dann regelmäßig eincremen, wenn sich das Eincremen Spaß macht, sich angenehm auf der Haut anfühlt und die Haut nicht austrocknet. Wir machen gerne ein Spiel aus dem Eincremen und helfen uns gegenseitig beim Verteilen der Sonnencreme oder malen vor dem Verstreichen Gesichter oder ähnliches auf die Haut. So macht eincremen für alle mehr Spaß!
Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt ist auch beim Thema Sonnenschutz die Vorbildfunktion der Eltern. Kinder machen im Normalfall nicht das was man ihnen sagt, sondern das was man ihnen vorlebt. Damit ein Kind den verantwortungsvollen Umgang mit Sonne lernt, sollten die Eltern mit gutem Beispiel vorangehen und selber die pralle Sonne meiden, schützende Kleidung tragen und sich regelmäßig eincremen.
Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass man älteren Kinder natürlich auch die Gelegenheit bieten sollte einen natürlichen Eigenschutz der Haut aufzubauen und ihren Körper mit Vitamin D zu versorgen. Der Großteil des Vitamin-D-Bedarfs wird nämlich nicht über Ernährung aufgenommen, sondern bei ausreichender UVB Strahlung des Sonnenlichts in unserer Haut gebildet. Wenn ein Kind an einem nicht ganz so sonnenintensiven Tag für einige Minuten draußen ist, muss es deshalb nicht immer sofort eingecremt werden. Durch kurze und richtig dosierte ungeschützte Sonnenkontakte kann der Körper das Lebenswichtige Vitamin D selbst bilden. Hier ist es wichtig, dass sich Eltern langsam rantasten und Kinder in UV-schwachen Zeiten mindestens 20% der Hautoberfläche (zB Arme und Beine oder Arme und Gesicht) für einige Minuten täglich auch ungeschützt in die Sonne lassen.
Welche Sonnencreme ist für Babys und Kleinkinder nun die beste?
Welches Sonnenschutzmittel für sein Kind das beste und geeignetste ist, muss natürlich jeder individuell entscheiden. Ich orientiere mich generell immer an den aktuellen Testergebnissen bei Stiftung Warentest und Ökotest und kontrolliere zusätzlich via Codecheck ob das Produkt bedenkliche Inhaltsstoffe enthält. Da die Inhaltstoffe immer wieder verändert werden, sollte man zusätzlich immer auch einen Blick auf die Inhaltsstoffe auf der Verpackung werfen.
Wir verwenden in unserer Familie im liebsten reine Naturkosmetik Sonnenschutzcremes mit mineralischem Sonnenschutzfilter ohne Nanopartikel. Folgende Sonnenschutzprodukte haben wir regelmäßig in Verwendung: